Einfamilienhäuser sind derzeit in der Kritik. Hamburg möchte zum Beispiel keine neuen Einfamilienhäuser mehr zulassen, was ist dran an dieser Idee? Sind das tatsächliche Immobilien News oder alte Ladenhüter?
Nun, Einfamilienhäuser stehen bei Architekten und Architektinnen schon lange in der Kritik. Dies ist nicht erst seit Corona ein Thema. Der Grund ist der hohe Flächenbedarf, der mit einer Einfamilienhaus-Siedlung einhergeht. Da mit einer Einfamilienhaus-Siedlung die Besiedlungsdichte sehr gering ist, lohnt sich auch der Betrieb eines öffentlichen Verkehrsmittels nicht wirklich. Supermarkt und Ärzte sind meist nicht fußläufig erreichbar und ein Auto ist fast obligatorisch, um die täglichen Einkäufe und Wege zu bewerkstelligen.
Dagegen halten die Wünsche der Menschen. Es ist noch immer ein großer Traum, in einem Einfamilienhaus zu leben, einen Garten zu besitzen und die Vögel zwitschern zu hören. Sind diese Wünsche etwa falsch oder unmoralisch?
Hierzu muss gesagt werden, dass es in Bezug auf Wohnen keine unmoralischen Vorstellungen geben sollte. Es handelt sich mit der Forderung die Einfamilienhäuser abzuschaffen vielmehr um eine ökonomische Forderung. Eine Reihenhaus wärmt das Nachbarhaus, ist weniger Platz fordernd und kann eine urbaneres Ambiente erzeugen. Straßenzüge können so erzeugt werden. Man sieht dies zum Beispiel an London, wo sehr viele Viertel nur mit Reihenhäusern bebaut sind. London hat diesbezüglich eine hohe Wohnqualität, abgesehen von der Luftverschmutzung, die in der Stadt immer spürbar ist.
Ein wichtiger Faktor ist aber der Flächenverbrauch. Tag für Tag, Jahr für Jahr werden Flächen von Wald und Wiese in Bauland umgewidmet und versiegelt. Damit wird den anderen Organismen der Lebensraum weggenommen. Da sich dieser Trend nicht umdreht, denken nun manche laut über eine radikale Wende nach. Zudem gibt es ja bereits viele Einfamilienhäuser. Ein Verbot sollte als nur die Neubauten betreffen, nicht die Häuser, die schon bestehenden. Damit wird der Kaufdruck auf die bereits bestehenden Einfamilienhäuser erhöht, was nicht problematisch ist.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)