Beratungssoftware erklärt: Funktionen und Trends
Regulatorische Vorgaben und eine komplexe Produktwelt erhöhen die Anforderungen in der Finanz- und Versicherungsbranche. Digitale Beratungslösungen in diesen Bereichen werden zunehmend genutzt, um die Erwartungshaltung der Kunden an digitalen Dienstleistungen mit Beratung zu erfüllen. Beratungssoftware soll effizient wie transparent eingesetzt werden, um Kunden zu binden. Des Weiteren stellt innovative und flexible Beratungssoftware einen maßgebenden Wettbewerbsvorteile für Unternehmen dar.
Fun Fact: Erste digitale Versicherungsberatung wurde bereits in den 1990er Jahren getestet |
Grundlagen und Funktionen
Für Makler, Versicherungsberater und Finanzdienstleister ist Beratungssoftware ein Muss. Mit den Kernfunktionen der Software können Bedarfsermittlung durchgeführt, Produktempfehlungen generiert, Vergleichsrechner zur Verfügung und Dokumentation erstellt werden. Zudem sind wichtige Schnittstellen verfügbar, beispielsweise zu CRM-Software, Vertragsverwaltung oder Angebotssoftware.
Infobox: Vorteile digitaler Beratung vs. papierbasierte Beratung | ||
Aspekt | Digitale Beratung | Papierbasierte Beratung |
Zeitersparnis und Prozessoptimierung | Hohe Zeitersparnis durch automatisierte Prozesse und schnelle Datenverarbeitung | Manuelle Abläufe, zeitaufwendige Bearbeitung und Nachbereitung |
Visualisierung und Transparenz | Interaktive Darstellung und nachvollziehbare Empfehlungen in Echtzeit | Begrenzte Visualisierungen, oft unübersichtliche Papierdokumente |
Dokumentation und Archivierung | DSGVO-konforme, digitale Speicherung und einfache Auffindbarkeit | Papierarchive, erhöhtes Risiko von Verlust oder Beschädigung |
Kundenbindung | Personalisierte Beratungserlebnisse, schnelle Reaktionszeiten | Standardisierte, weniger individuelle Ansprache |
Flexibilität und Aktualität | Daten und Produktinformationen immer aktuell, schnelle Updates möglich | Informationen häufig veraltet, aufwendige Aktualisierung |
Vorteile und Nutzen
Ein bedeutender Nutzen ergibt sich in der Zeitersparnis, da digitale Prozesse Routineaufgaben automatisieren und die Bearbeitung von Anfragen sowie die Dokumentation deutlich beschleunigt werden. Auf der Erfolgsseite können sich höhere Abschlussquoten einstellen, da Visualisierung und Transparenz den Beratungsprozess für Kunden verständlicher machen, Vertrauen schaffen und die Entscheidungsfindung erleichtern. Beratungssoftware trifft die Anforderungen an die DSGVO und macht Dokumentation und Archivierung möglich. Da sich mit der Beratungssoftware Angebot personalisieren lassen, ergibt sich eine stärkere Kundenbindung.
Gerade im Bereich der Immobilienfinanzierung zeigen sich diese Vorteile besonders deutlich: Komplexe Finanzierungsmodelle und verschiedene Kreditvarianten können anschaulich visualisiert und individuell auf die jeweilige Kundensituation zugeschnitten werden. Dadurch erhalten Kundinnen und Kunden einen besseren Überblick über ihre Möglichkeiten, was die Beratung effizienter und transparenter macht und Unsicherheiten im Entscheidungsprozess reduziert.
Speziell im Immobilienbereich bieten digitale Rechentools einen zusätzlichen Mehrwert: Sie ermöglichen es, verschiedene Szenarien wie Mieten, Kaufen, Vermieten oder Finanzieren direkt durchzurechnen. Auch unterschiedliche Zinssätze und Laufzeiten lassen sich einfach simulieren, sodass Kundinnen und Kunden fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller Daten treffen können.
Herausforderungen
Datenschutz / IT-Sicherheit
Beratungstools müssen die DSGVO und nationale Datenschutzgesetze einhalten. Des Weiteren entstehen Anforderungen in Punkto Sicherheit gegen über Cyberangriffen und unerlaubten Datenzugriff. Sicherheitsupdates sind obligatorisch, genauso wie Penetrationstests.
Schulungsbedarf / Akzeptanz bei Beratern
Trainings und fortlaufende Weiterbildung sind notwendig, da der Umgang mit neuen digitalen Tools zunächst erlernt werden muss, um Unsicherheiten abzubauen und eine effiziente Integration in den Beratungsalltag zu gewährleisten. Nur so kann sichergestellt werden, dass Beraterinnen und Berater die Potenziale digitaler Lösungen voll ausschöpfen und Kunden optimal beraten können. Des Weiteren stellt die Überwindung von Vorbehalten gegenüber digitalen Tools eine Herausforderung dar. Neue Arbeitsweisen müssen in den bestehenden Beratungsalltag integriert werden.
Komplexität der Produktlandschaft / Aktualität der Daten
Neue Produkte in sich verändernde Marktbedingungen erfordern regelmäßige Anpassungen. Bei verschiedenen Systemen und Datenquellen besteht die Herausforderung darin, Informationen stets aktuell, konsistent und fehlerfrei zu halten sowie eine nahtlose Integration sicherzustellen, damit Berater als auch Kunden jederzeit auf verlässliche Daten zugreifen können.
Trends und Zukunft
KI-gestützte Bedarfsanalyse und Produktempfehlung: Individuelle Kundenanalysen könnten auf automatisierten Auswertungen von größeren Datenmengen basieren. Dabei ist Künstliche Intelligenz lernfähig mit dem Ergebnis eines präziseren Outputs.
Omnichannel-Beratung und hybride Modelle: Je nach Kundenwunsch erfolgt die Beratung vor Ort oder online bzw. kann nahtlos gewechselt werden. Für ein einheitliches Kundenerlebnis werden Kommunikationskanäle synchronisiert.
Integration von ESG-Kriterien und Nachhaltigkeitsberatung: Soziale und ökologische Aspekte nehmen an Bedeutung zu. Bei Beratungssoftware könnte daher eine transparente Bewertung von Finanzprodukten hinsichtlich Nachhaltigkeit implementiert werden, sodass Berater ihren Kunden gezielt nachhaltige Lösungen empfehlen können.
Fazit
Moderne Kundenberatung im Immobilien- und Finanzsektor erfolgt mit Beratungssoftware. Damit eine Beratungssoftware erfolgreich wird, müssen Kriterien wie Benutzerfreundlichkeit, Datenschutz und Integration erfüllt sein. Künstliche Intelligenz wird sich auf Beratungssoftware zukünftig beispielsweise durch Automatisierungen und Analysen ausweiten.
(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)