Wer ein Haus baut steht irgendwann vor der Frage, wo welche Türe eingebaut werden soll. Dabei stehen heute so viele Modelle zur Auswahl wie nie zuvor. Nicht nur in Geschäften, die sich auf Türen spezialisiert haben und in Baumärkten, sondern auch in zahlreichen Online Shops ist die Auswahl groß. Umso wichtiger ist es, diesem Thema ausreichend Beachtung zu schenken. Denn immerhin sollen Türen über viele Jahren ihren Zweck erfüllen und noch dazu zum Stil des Hauses passen.

Die Eingangstüre als Visitenkarte

Besonders viel Beachtung schenken viele Hausbauer der Eingangstüre. Völlig zurecht, denn immerhin ist sie das erste, was Besucher und Passanten wahrnehmen. Egal ob es sich um eine Wohnung oder ein Haus handelt, die Eingangstüre erfüllt zahlreiche Zwecke. Sie ist der Durchlass vom öffentlichen zum privaten Leben und verhindert, dass sich Unbefugte Zutritt zu den eigenen vier Wänden verschaffen. Das Risiko dafür ist relativ hoch: Immerhin wird in Deutschland rund alle drei Minuten eingebrochen. In vielen Fällen gelangen Verbrecher durch die Eingangstüre in den Innenraum, oftmals wird sie einfach ausgehebelt. Dabei können sich Wohnungsbesitzer mit einigen Maßnahmen schützen. Ganz besonders wichtig ist die Investition in eine moderne Eingangstüre, die den Empfehlungen von Sicherheitsexperten entspricht.

Wie sicher eine Eingangstüre ist, geben die Widerstandsklassen an. Sie definieren wie lange ein Verbrecher benötigt, um die Türe zu öffnen:

  • Bei der Klasse RC1N reicht körperliche Gewalt aus: Durch Dagegentreten- oder springen geben diese Modelle nach. Daher ist diese Klasse nicht geeignet, um ungebetene Gäste abzuhalten.
  • Bei der Klasse RC2 dauert es rund 2 Minuten, bis die Türe überwältigt ist. Da Einbrecher dafür nur einfache Werkzeuge wie Zange ober Schraubendreher benötigen, sind Eigenheime in dieser Klasse nicht ausreichend gesichert.
  • Schon etwas länger, nämlich 5 Minuten brauchen Kriminelle Türen der Klasse RC3 aufzubrechen
  • Bohrmaschinen, Schlagwerkzeuge und Sägen sind notwendig, um Türen in der Klasse RC4 aufzubrechen. Rund 10 Minuten arbeiten Profis, um diese Türen zu öffnen.
  • Die Klassen RC5 und RC6 kommen vorwiegend im gewerblichen Bereich zum Einsatz. Büroräume oder Banken sind unter andrem damit gesichert.

Nicht nur der Einbruchsschutz, sondern auch die Wärmedämmung ist bei der Eingangstüre ein wichtiges Thema. Immerhin schreibt die Energieeinsparverordnung vor, dass möglichst wenig Energie über die Fassade und die Eingangstüre verloren gehen soll. Diese Verordnung regelt mit dem U-Wert genau, wie hoch der Wärmeverlust maximal sein darf. Bei Haustüren sind Werte von bis zu 1,8 W/(m²K) zulässig.

Spezialfall: Die Kellertüre

Besonders viel Augenmerk sollten Hausbesitzer auf die Auswahl einer passenden Kellertüre setzen. Dabei kommt es darauf an, ob der Keller vom Haus oder vom Garten aus begehbar ist. Sollte sich die Kellertüre im Freien befinden, gelten dieselben Anforderungen was den Einbruchschutz betrifft wie für die Eingangstüre. In diesen Fällen sollte zumindest eine Türe in der Klasse RC2 gewählt werden. Doch auch wenn sich die Kellertüre im Innenraum befindet, sollte auf die Temperaturunterschiede Rücksicht genommen werden. Immerhin ist der Keller oftmals nicht beheizt, während es im Vorraum warm ist. Es gilt daher auf ausreichenden Wärmeschutz zu achten damit die kostbare Heizungsluft nicht in den Keller entweichen kann.

Einen Sonderfall stellen Kellertüren dar, die zum Heizkeller führen. Hier sind spezielle Brandschutztüren notwendig. Welchen Anforderungen diese genau entsprechen sollen, ist in der jeweiligen Landesbrandschutzverordnung geregelt. Die Aufgabe einer Brandschutztüre ist, möglicherweise im Heizkeller ausgebrochenes Feuer so lange aufzuhalten, bis alle Bewohner das Haus verlassen können. Wie lange diese Zeitspanne dauert, wird von den Herstellern angegeben. Eine T30-Türe hält den Flammen mindestens eine halbe Stunde stand. Während dieser Zeit lässt sich das Modell auch öffnen.

Innentüren: Große Auswahl

Innentüren sind nicht nur schön anzusehen und verschließen ein Zimmer, sie halten im Idealfall auch Lärm ab. Doch nicht immer ist es so einfach, eine Innentüre in den Wohnraum zu integrieren. Traditionelle Drehtüren benötigen relativ viel Platz, da sie einen gewissen Anschlag haben. Bei der Planung eines Hauses sollten daher immer auch Schiebetüren als Alternative in Betracht gezogen werden. Sie sind perfekt in kleinen Räumen, da man bei der Einrichtung keine Rücksicht auf den Öffnungswinkel nehmen muss. Schiebetüren gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Ausfertigung. Wer ein neues Haus baut, kann als stilvolle Variante in der Wand versenkte Schiebetüren in Betracht ziehen. Sind sie geöffnet, verschwinden sie vollständig im Mauerwerk.

Auch bei traditionellen Drehtüren ist die Auswahl groß: Es gibt sie in unterschiedlichen Stilrichtungen: Klassische weiße Türen passen zu jeder Einrichtung, farbenfrohe Varianten sind perfekt für all jene, die einen Farbakzent in die eigenen vier Wände bringen möchten. Besonders gediegen sehen Massivholztüren aus: Das Naturmaterial verleiht jedem Zimmer ein gemütliches Ambiente. Allerdings muss man bei Vollholztüren einige Zeit in die Pflege investieren. Das Material arbeitet und benötigt mitunter einen Anstrich oder ein Holzpflegemittel. Günstiger sind Türen mit einer Beschichtung, die im Inneren aus Spanplatten bestehen. Sie weisen mitunter jedoch geringere Schallschutzeigenschaften auf.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)