Nur selten läuft ein Umzug ganz spontan ab. Ein Grund dafür ist, dass in Deutschland eine dreimonatige Kündigungsfrist bei Mietverträgen vorgesehen ist. Einfach von einem Tag auf den nächsten zu übersiedeln kommt also teuer zu stehen, weil man dann doppelt Miete zahlen muss. Außerdem läuft ein Umzug bei ausgereifter Planung entspannter ab. Die meisten beginnen schon mehrere Wochen oder sogar Monate mit den Vorbereitungen. 

Ausmisten und Einpacken: Die besten Tipps

Eines ist klar: Je mehr von der alten in die neue Wohnung mitgenommen wird, umso aufwendiger ist die Übersiedelung. Junge Menschen, die vom Elternhaus in die erste eigene Bleibe ziehen, haben meisten deutlich weniger Arbeit als Familien, die mit ihrem gesamten Hab und Gut sowie vielen Möbeln in ihr Traumhaus übersiedeln. Jeder Umzug ist auch eine Chance, sich von Dingen zu trennen die man eigentlich nicht mehr benötigt. Vieles wird aufgehoben in der Hoffnung, dass der Gegenstand später einmal nützlich sein könnte. Am besten werden kaputte Geräte, Möbel und anderes im Rahmen eines Umzugs fachgerecht entsorgt. Was doppelt gekauft wurde oder schon jahrelang ohne Beachtung im Keller verstaut wurde, muss ebenfalls nicht übersiedelt werden. Intakte Möbel, Elektrogegenstände, Spielzeug, Kleidung und vieles mehr, dass nicht mehr gebraucht wird kann man auf diversen Online Flohmärkten zu Geld machen. 

Ist das Ausmisten erst einmal erledigt geht es an das Packen der Umzugskartons. Als Faustregel gilt: Für einen Ein-Personenhaushalt werden rund 30 Kartons, bei Familien und Paaren pro Person rund 20 bis 25 Kartons gebraucht. Besonders praktisch ist die Movebox, die sich in wenigen Schritten zusammenbauen lässt. Sie besteht aus einem tragfähigen Boden und kann mit bis zu 40 Kilogramm belastet werden. Wichtig ist, jede Kiste nach dem Packen zu beschriften. Das spart später Zeit und Nerven, wenn es um das Auspacken geht. 

Checklisten für den Umzug schreiben

Von der Zusage für die neue Wohnung oder das Haus bis zum Packen der Umzugskartons vergehen mehrere Wochen. Diese Zeit ist vollgepackt mit Terminen und es ist gar nicht so einfach, an alles zu denken. Bewährt haben sich Checklisten für Übersiedelungen, die man sich bequem im Internet ausdrucken kann. Die Standardformulare lassen sich ganz individuell ergänzen. In den Terminkalender für den Umzug sind auf jeden Fall wichtige Termine einzutragen. Dazu zählen unter anderem die Kündigungsfristen für Mietverträge. Bei den meisten Umzügen kommt man nicht darum herum, zumindest für einen Monat sowohl für die neue als auch für die alte Wohnung zu bezahlen. Schließlich sind oft Reparaturarbeiten notwendig, nachdem die Einrichtung und die Umzugskartons an die neue Adresse überstellt wurden. Nur wer das alte Objekt „besenrein“ und im selben Zustand wie beim Einzug an den Vermieter zurückgibt, hat Anspruch auf die Rückerstattung der gesamten Kaution. 

Doch nicht nur die Wohnung muss gekündigt werden, auch viele Versicherungen und andere Verträge sollte man zeitgerecht durchsehen. Unter anderem gilt es, den Vertrag mit dem Stromanbieter durchzusehen. Manche räumen bei einer Übersiedelung ein Sonderkündigungsrecht ein, dann ist eine schriftliche Auflösung des Vertrags zwei bis vier Wochen vor dem Umzug notwendig. Auch beim Internet- und Telefonanbieter gilt: Wenn der Provider am neuen Wohnort kein Netz bereitstellen kann, herrscht ein Sonderkündigungsrecht. 

Nicht nur die bürokratischen Hürden eines Umzugs sind enorm, auch die körperliche Belastung darf nicht vergessen werden. Das Packen der Umzugskartons ist schon anstrengend genug, geschweige denn der Transport zur neuen Wohnung. Dafür stehen zwei Optionen zur Auswahl: Wer die Übersiedelung in Eigenregie regelt, organisiert sich rechtzeitig Helfer und trägt in die Checkliste ein wer welche Aufgaben übernimmt. Als Alternative bieten sich Umzugsfirmen an, natürlich Geld für ihre Leistungen verlangen. Allerdings sind die Gegenstände und Möbeln beim Transport bei dieser Option versichert. 

Nach dem Umzug ist die Arbeit noch nicht getan

Endlich sind alle Kartons im neuen Eigenheim eingelangt und man möchte sich gemütlich an das Auspacken machen. Doch es gibt am Tag nach dem Einzug auch einige Behördenwege zu erledigen. Innerhalb von zwei Wochen muss die Meldung beim zuständigen Einwohnermeldeamt oder dem Bürgeramt erfolgen. Diesen Termin gilt es unbedingt einzuhalten, da ansonsten empfindliche Strafen drohen. Zuständig ist immer das Amt am neuen Wohnsitz. Für die Ummeldung benötigt man folgende Dokumente:

  • Einen Personalausweis oder falls vorhanden einen Reisepass
  • Das Meldeformular (ist bequem aus dem Internet herunterzuladen)
  • Eine Wohnungsgeberbescheinigung (diese stellt der Vermieter aus). Sie ist seit dem 1. November 2015 Pflicht. Sie wurde eingeführt, um Missbrauch mit Wohnanschriften zu verhindern

Die Meldung muss in der Regel persönlich erfolgen. Um zu verhindern, dass man in den nicht ausgepackten Kartons stundenlang nach dem Reisepass sucht, lohnt es sich einen Karton von KK Verpackungen nur mit Wertgegenständen und den wichtigen Dokumenten zu befüllen und entsprechend zu beschriften. Somit hat man an der neuen Adresse auf einen Handgriff alle wichtigen Unterlagen parat und kann Behördenwege entspannt erledigen. Dabei ist auch wichtig, an das Auto und das Finanzamt zu denken. Die Zulassungsstelle und die Finanzbehörde müssen ebenfalls zeitnah über die neue Adresse informiert werden.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)