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immokriseDer Begriff der Immobilienkrise geht automatisch mit dem der Immobilienblase einher und wird häufig gleichgesetzt. Dabei entsteht die Immobilienblase durch diese Teilform der Spekulationsblase.

Bei der Entstehung einer Krise kommt es in Teilsegmenten des Immobilienmarktes zu einer deutlich bemerkbaren Überbewertung der auf dem Markt befindlichen Immobilien, eine Blase entsteht – diese Teilsegmente sind nutzungsspezifisch und auch regional von anderen Bereichen abgegrenzt. Die Überbewertung normalisiert sich durch einen drastischen Preisverfall innerhalb kürzester Zeit.

Ursachen durch Veränderungen auf dem Kreditmarkt

In der Regel wird zwischen kreditinduzierter und fiskalinduzierter Immobilienkrise unterschieden. Bei den kreditinduzierten Immobilienkrisen entsteht die Immobilienblase durch eine deutliche Zunahme oder auch Verbilligung des Angebots im Bereich der Immobilienfinanzierungen. Häufig ist der entstehende Effekt durch eine fehlende Transparenz auf dem Markt oder eine fehlende Regulierung des Marktes zurückzuführen. Jedoch können die Ursachen vielfältiger Natur sein.

Bei einer deutlichen Zunahme des Angebots an Krediten, steigt auch die Anzahl derer Kreditnehmer, die vorher aus Bonitätsgründen keinen Kredit für die Finanzierung von Immobilien erhielten. Dadurch entsteht eine höhere Nachfrage nach Immobilien, die allerdings auf ein beschränktes Angebot trifft. Die steigende Nachfrage führt wiederum zu steigenden Immobilienpreisen. Den gleichen Effekt entwickelt beispielsweise das Sinken des Zinsniveaus, da hier die Kreditkosten reduziert werden und dadurch die Nachfrage steigt.

Staatliche Steuerpolitik und der Immobilienmarkt

Die fiskalinduzierten Krisen auf dem Immobilienmarkt entstehen durch staatliche Eingriffe im Bereich der Wirtschaft und der Steuern. Beispielsweise werden Häuslebauern besondere steuerliche Anreize vermittelt, die auf Grund der darauf folgenden erhöhten Nachfrage zu Fehlentwicklungen auf dem Immobilienmarkt führen. Dabei spielen sowohl eine träge Steuerungspolitik des Staates und eine ebenso träge Marktentwicklung eine entscheidende Rolle.

Klassisches, wie deutliches Beispiel: Nach 1989 kam es in Deutschland zu ausgedehnten Immobilieninvestitionen in den Bundesländern der ehemaligen DDR. Der Staat gab weitreichende steuerliche Anreize für Investoren auf dem ostdeutschen Immobilienmarkt. Ein rascher Bauboom folgte, die Nachfrage blieb jedoch im Endeffekt aus, die Immobilienwerte stürzten dramatisch ab, die Immobilienkrise war nicht mehr aufzuhalten.

Die Krise auf dem Immobilienmarkt als Folge

Zum einen sind es also die Veränderungen auf dem Finanz- und Kreditmarkt, die zu Immobilienblasen und somit zu Immobilienkrisen führen können, zum anderen sind es staatliche Steuerpolitik und -maßnahmen, die den Immobilienmarkt fehlleiten und ebenso Immobilienkrisen hervorrufen können.

Grob zusammengefasst: Immobilienkrisen entstehen bedingt durch obengenannte Gründe und dem daraus resultierenden Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage.

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