Für uns Menschen sind Schmetterlinge in der Regel etwas Schönes, weil sie so zart sind und schön anzusehen. Hätten Sie aber gewusst, dass auch die kleine und unscheinbare Textilmotte eigentlich ein Schmetterling ist? Als Nachtfalter gehört sie, ebenso wie die Lebensmittelmotte, zur großen Familie der Schmetterlinge.

Textilmotten (oft auch Kleidermotten genannt) sehen nicht nur schäbig aus, sie können aufgrund ihrer zerstörerischen Eigenschaften auch zu den Schädlingen gezählt werden. Auch wenn wir uns oft nichts dabei denken, wenn eine einzelne Motte abends im Wohnzimmer umherflattert, so kann dieses eine, gerade einmal höchstens 1,5 cm große Tierchen großen Schaden anrichten.

Bestimmt fragen Sie sich jetzt, wie das gehen soll. Die Lösung ist recht einfach, wie man auf der Internet-Seite Motten-weg nachlesen kann: sollte es sich um ein Männchen handeln, so ist keine Gefahr zu befürchten, sollte es sich hingegen um ein befruchtetes Weibchen handeln, so ist dieses in der Lage, zwischen 50 und 250 Eier an einer dunklen Stelle in der Wohnung abzulegen. Dies kann unter dem Schrank, dem Bett, im Kleiderschrank oder auch hinter der Couchgarnitur geschehen.

Wenn nun die Larven nach rund zwei Wochen schlüpfen, beginnt das Werk der Zerstörung. In der Natur leben Motten eigentlich von Tierhaaren und nisten sich in Vogel- und anderen Tiernestern ein. In der Wohnung hingegen frisst solch eine Larve alles, was aus Textilien besteht. Dabei ist es der Larve egal, ob es sich um ein billiges T-Shirt, einen Teppich oder die teure Couchgarnitur handelt. Auch vor künstlichem Gewebe und Baumwolle macht die Larve keineswegs halt, obwohl sie diese Stoffe gar nicht verdauen kann.

Erst wenn aus den Larven erwachsene Tiere geworden sind, hört die Fresslust auf, denn erwachsene Tiere fressen gar nichts mehr. Allerdings müssen Sie nun damit rechnen, dass in wenigen Wochen die nächste Population von Motten ansteht, denn bei guten Bedingungen können bis zu 4 Generationen im Jahr entstehen. Und wenn Sie den Motten bis dahin nichts entgegengesetzt haben, können Sie schnell mit ein paar Hundert oder gar Tausend neuen Larven rechnen.

Woran erkennt man einen Mottenbefall?

In der Regel fällt die eine oder andere Motte bereits im Haus auf, wenn sie abends im Halbdunkel herumflattert. Spätestens jedoch, wenn die ersten Pullover, T-Shirts oder andere Kleidungsstücke kleine ausgefranste Löcher aufweisen, sollte man die Wohnung gründlichst nach Mottenspuren absuchen. Sollten Sie kleine, weiße und fadenartige Gespinste vorfinden oder gar Lochfrass in Teppich oder Couch, müssen Sie dringend handeln.

Motten im Haus bekämpfen

Sollten Sie nun also tatsächlich Motten im Haus haben, so heißt es, überlegt und zielstrebig zu handeln und neben den Faltern auch die Larven und Eier zu bekämpfen. Wie Sie wissen, reicht ja bereits ein befruchtetes Weibchen aus, um die Mottenplage erneut aufleben zu lassen. Aus diesem Grund dauert eine effektive Mottenbekämpfung auch in der Regel mindestens 4-5 Monate.

Wirksam gegen Motten sind unter anderem Anti-Motten-Sprays. Diese können allerdings Allergien auslösen und aufgrund der enthaltenen Nervengifte sollten sie auch nicht in Haushalten mit Kleinkindern oder Tieren angewandt werden. Wesentlich gesünder ist daher eine biologische Bekämpfung der Motten.

Nützlinge helfen gegen Motten

Schlupfwespen haben sich als bestes Mittel gegen Textilmotten und auch Lebensmittelmotten bewährt. Als natürlicher Feind der Motten frisst sich die Schlupfwespe in die Motteneier und zerstört diese. Damit wird der Fortpflanzungskreislauf der Motte unterbrochen.

Bevor Sie es nun mit der Angst bekommen, dass Sie sich ein weiteres Ungeziefer ins Haus holen: die Schlupfwespe ist für das menschliche Auge mit einer Größe von nur wenigen Millimetern nicht sichtbar und Sie werden die Schlupfwespe auch nicht im Haushalt bemerken. Die Schlupfwespe kommt in der Regel (noch in ihren Eiern) auf kleinen Kärtchen, die im Kleiderschrank oder auf dem Teppich ausgelegt werden. Nun tut die Schlupfwespe unbemerkt ihren Dienst. Sie schlüpft aus und zerstört die Eier der Motten. Sind keine Eier mehr da, zerfallen die Schlupfwespen zu Staub. Beim nächsten Staubsaugen saugen Sie die Überreste dann einfach auf, ohne etwas davon zu bemerken.

Vorbeugen

Auf der im oberen Teil erwähnten Internetseite finden Sie übrigens auch viele Tipps, wie Sie einem Mottenbefall vorbeugen können. So können Sie neben Fliegengittern an den Fenstern auch Säckchen mit Lavendel oder frisch geschnittene Zedernholzscheiben auslegen. Beides meidet die Motte aufgrund des Geruchs.

Noch ein letzter Tipp zum Schluss: falls möglich, legen Sie normale Tageszeitung unter ihren Teppich. Die Motte mag dieses gar nicht und wird den Teppich nicht weiter anfressen. Ideal auch zur Vorbeugung.

(Bilderquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)